Ein neuer Name, ein neues Auftreten: Das hatte sich Coach Ranke von seinen Kickern der Oberstufe erhofft. Doch die alten Muster konnten noch nicht abgelegt werden. So wurden die ersten Spiele verschlafen und es sprangen eine knappe 0:1-Niederlage gegen die HLA und ein maues Unentschieden gegen die KGS Salzhemmendorf heraus. Gegen die Elisabeth-Selbert-Schule ließ man sich einfach auskontern und verlor 0:1. Am Ende der Vorrunde wurde durch ein 1:0 gegen die starken Bad Pyrmonter Wiedergutmachung betrieben.
Im Spiel um Platz 3 setzte sich die HLA gegen die ausgelaugten Bad Pyrmonter durch. Das Finale zwischen dem Schiller-Gymnasium und dem AEG versprach Spannung. Beide Mannschaften hatten die Vorrunde punkt- und torgleich absolviert und sich dort auch 1:1 getrennt. Wie so oft hatten die Kicker des Schiller-Gymnasiums aber das Glück auf ihrer Seite und durften den Pokal verdient mit nach Hause nehmen.
Trotz des durchschnittlichen Abschneidens der eigenen Kicker war die Unterstützung der EBG-Ultras in Form von Schülerinnen und Schülern und Lehrkräften herausragend. So wurde auf dem neuen Kunstrasenplatz ein Fußballfest der Extraklasse gefeiert, dass die UEFA in ihrer Vorbereitung auf die EM gehörig unter Druck setzt. Coach Ranke war mit dem Turnier zufrieden, musste aber einsehen, dass ohne seine Co-Trainerin Frau Müller an diesem Tag nicht mehr zu holen war. So hatte er schon vor dem Start das Coaching an Soheyl Demir abgegeben, der so seine ersten Erfahrungen auf der Trainerbank sammeln durfte. Selbst eine starke Motivationsrede von Herrn "MC" Celik half jedoch nichts. So musste Soheyl erfahren, dass es gar nicht so leicht ist, einen 16-Mann-Kader bei Laune zu halten und an den richtigen Schrauben zu drehen.
Als die ersten "Coach Ranke"-Rufe über den EBG-Tivoli hallten, hörte man bereits das Sägen am metaphorischen Trainerstuhl. Altmeister Ranke nahm es mit Humor: "Heute haben die Jungs und der Coach Lehrgeld gezahlt. Wenn man bedenkt, dass wir den jüngsten Kader gestellt haben, geht das in Ordnung. Auch Soheyl hat gemerkt, dass die Generation 'Smartphone-Trainer' vielleicht noch nicht so weit ist und es ganz schön anstrengend sein kann, 16 selbsternannte Christiano Ronaldos bei Laune zu halten."
Ein Sonderlob gab es dann doch noch: "Der beste Mann war heute Wisam Shivan als Schiedsrichter. Ein unglaublich souveräner Auftritt, wie ich ihn selten gesehen habe. Würden alle Schiris so pfeifen, wäre der Kölner Keller wahrscheinlich eher eine Szene-Disco aus den 1980ern und Videoschiris würden nicht gebraucht. Er ist der Grund, warum es heute so ruhig und fair zuging. Die kurzen Verschnaufpausen durch den Kollegen der KGS und Sam Willders hatte er sich verdient."
Ein Dank geht raus an das tolle Orga-Team, bestehend aus SV, Sanitäter-AG und den Zwölfklässlern. Zusätzlich danken wir dem Förderverein für die Spende, mit der wir die Preis-Bälle bezahlen konnten.
(Text und Fotos: Sascha Ranke)