Tivi's Märchenspiel in Hameln (2023)
Unser fünfter Jahrgang besuchte die Premiere des diesjährigen Stücks von Tivi's Märchenspiel. Seit Jahrzehnten ist dies eine absolute Institution in Hameln und in diesem Jahr stand Schneewittchen auf dem Programm. Bei winterlichem Wetter machten wir uns mit etwa 150 Personen in einer logistischen Meisterleistung auf den Weg und dieser sollte sich lohnen. Trotz Minusgraden, Schnee und rutschigen Gehwegen kamen wir alle sicher an und es war umso schöner, sich im Theater aufzuwärmen.
Staunende Gesichter gab es allerorten, als wir so ziemlich als Erste den Saal betraten: "Der ist ja riesig!" Als es sich schließlich mit Kindern und Erwachsenen füllte, die Glocke immer wieder klingelte und das Licht ausging, waren alle schwer beeindruckt. Die bombastischen Bühnenbilder und die opulente Ausstattung suchen ihresgleichen. Im Stück selber wurde natürlich auch gesungen und getanzt. Besonderen Applaus bekamen aber die böse Königin und Schneewittchen selber. Manch einem Kind entwichen Töne der Sorge, Angst und Erleichterung, so gebannt schauten sie zu.
Was für ein toller Tag, an dessen Ende sich alle einig waren, dass es nicht der letzte Besuch sein soll!
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Deutscher Bundestag in Berlin (2023)
Der Soziologe Max Weber sagte einmal, dass Politik das starke langsame Bohren von harten Brettern mit Leidenschaft und Augenmaß sei. Davon konnten sich die Oberstufenkurse von Frau Hartnack und Herrn Winzer am Donnerstag, den 9. November 2023, in Berlin endlich selbst überzeugen. Sie besuchten an diesem Tag nämlich eine Sitzung des Deutschen Bundestages im Reichstagsgebäude.
Gegenstand der Plenarsitzung war ein Antrag der Oppositionspartei "Die Linke". Sie hatte zum einen beantragt, den Mindestlohn per Gesetzesbeschluss (unter Umgehung der Mindestlohnkommission) auf 14 Euro anzuheben (angesichts der hohen Inflation), zum anderen den Antrag eingebracht, Minijobs in die gesetzliche Sozialversicherung einzubeziehen. Wie zu erwarten wurde über diesen Antrag im Bundestag heftig gestritten. Die Front verlief dieses Mal freilich nicht zwischen den Regierungs- und Oppositionsparteien, sondern zwischen eher marktgläubigen und eher staatsgläubigen Parteien. FDP, CDU und AfD lehnten den Antrag der Linken gänzlich ab. Die Mindestlohnkommission solle darüber befinden. Unterstützung erhielt die Linke hingegen teilweise aus den Reihen der SPD und der Bündnisgrünen. Gleichwohl konnten sich Letztere wegen der bestehenden Ampelkoalition dem Antrag nicht anschließen. Schlussendlich wurde der Antrag der Linken vom Bundestag abgelehnt.
Bekannte Gesichter konnten wir von der Besuchertribüne leider nur zum Teil erspähen. Denn der Bundestag ist bekanntlich ein Arbeitsparlament. Die Hauptarbeit findet in den Ausschüssen statt. Anwesend waren etwa der Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) auf der Regierungsbank und der ehemalige langjährige ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske (Bündnis 90/Die Grünen) im Plenum. Geleitet wurde die Sitzung von Katrin Göring-Eckardt (Bündnis 90/Die Grünen).
Ein großes Dankeschön für die kompetente Planung und Durchführung der Tagesexkursion nach Berlin geht an Frau Hartnack!!!
(Text und Foto: Marco H. Winzer)
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Jüdische Gedenkorte in der Innenstadt Hamelns (2023)
Gegenstand des GSL-Unterrichts im Jahrgang 9 ist unter anderem die Zeit des Nationalsozialismus. Die Klasse 9d suchte dazu am Montag, den 3. Juli 2023, zusammen mit Frau Daria Leuthier (Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Hameln e.V.) mehrere Gedenkorte in der Innenstadt Hamelns auf, um sich über das Schicksal Hamelner Jüdinnen und Juden zu informieren.
Frau Leuthier berichtete zu Beginn des Rundgangs, dass 1933 – zur Zeit der Machtergreifung der Nationalsozialisten – 160 Menschen jüdischen Glaubens in Hameln lebten. 1942 wies Hameln dagegen kein jüdisches Leben mehr auf. Über den Verbleib dieser Menschen erstattete Frau Leuthier an mehreren Standorten in der Innenstadt (z.B. Münsterkirchhof, Bäckerstraße, Osterstraße, Ritterstraße) ausführlich Bericht, etwa über die Familie Keyser.
Der am 18. Februar 1857 in den Niederlanden geborene Kaufmann Salomon Keyser kam Ende des 19. Jahrhunderts mit seiner Ehefrau nach Hameln. Hier gründete er in der Ritterstraße 1 ein Geschäft für Herren- und Kinderkleidung, das sehr erfolgreich lief. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten litt auch er unter zahlreichen antisemitischen Aktionen: Sein Modegeschäft wurde zunächst boykottiert ("Kauft nicht bei Juden!"), dann mehrfach demoliert und schließlich sogar geplündert. Der Umsatz brach dementsprechend rapide ein, nämlich von 104.000 Reichsmark im Jahre 1932 (vor der Machtergreifung) auf 6.200 Reichsmark im Jahre 1935 (nach der Machtergreifung). Deshalb sah sich Salomon Keyser zum Verkauf seines Geschäfts genötigt. Es ging an die Gebrüder Kolle. 1939 zog die Familie Keyser nach Amsterdam. 1942 begannen die Deportationen aus den Niederlanden. Salomon Keyser starb am 9. Mai 1943 im holländischen Durchgangslager Westerbork. Seine Ehefrau Emma Keyser wurde in das Vernichtungslager Sobibor verschleppt und dort von den Nazis ermordet. Seine älteste Tochter Rosa Schenk wurde nach Auschwitz deportiert und dort umgebracht.
Was nimmt die 9d mit? Auch in Hameln wurden jüdische Geschäfte ab 1933 boykottiert. Auch die Hamelner Synagoge wurde im November 1938 von den Nazis in Brand gesetzt. Auch Hamelner Jüdinnen und Juden wurden ab 1940 systematisch deportiert und ermordet. Kurzum: Ausgrenzung, Verfolgung und Vernichtung fanden auch hier in Hameln statt. Widerspruch wurde selten erhoben, Widerstand so gut wie gar nicht geleistet.
"Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Sozialdemokrat.
Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Gewerkschafter.
Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Jude.
Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte."
(Martin Niemöller)
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Frau Leuthier für den überaus informativen Stadtrundgang, der uns an mehreren Beispielen das Schicksal Hamelner Jüdinnen und Juden in der Zeit des Nationalsozialismus eindrücklich vor Augen führte!
(Text und Foto: Marco H. Winzer)
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Karikaturenausstellung im Hamelner Kunstkreis (2023)
Aus ehemaligen Feinden sollten Freunde werden – das war das Ziel des Élysée-Vertrags, der vor 60 Jahren am 22. Januar 1963 von Charles de Gaulle und Konrad Adenauer unterzeichnet wurde und den Grundstein für die Einheit Europas legte. Nach einem Jahrhundert voller Feindschaft und schrecklicher Kriege zwischen beiden Ländern und nur 18 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs war das keine Selbstverständlichkeit. Vor dem Hintergrund dieser nunmehr 60 Jahre währenden deutsch-französischen Freundschaft zeigte der Hamelner Kunstkreis im Juni 2023 eine Karikaturenausstellung, die der Hamelner Verein für Städtepartnerschaften und internationale Beziehungen e. V. organisiert hatte. Am 21. Juni 2023 machte sich daher eine Gruppe von interessierten Schülerinnen und Schülern aus der Klasse 11b gemeinsam mit Herrn Lendeckel und Frau Schnee auf den Weg, um die Ausstellung zu besuchen.
Unter dem Titel "La caricade franco-allemande" warfen deutsche und französische Karikaturistinnen und Karikaturisten einen kritischen, teilweise auch satirisch-sarkastischen, aber immer humorigen Blick auf die deutsch-französischen Beziehungen und ein halbes Jahrhundert deutsch-französischer Zusammenarbeit. So widmeten sich die deutschen und französischen Künstlerinnen und Künstler insbesondere den politischen Größen beider Länder, die diese enge Freundschaft geprägt und verkörpert haben: Charles de Gaulle und Konrad Adenauer, Georges Pompidou und Willy Brandt, Valéry Giscard d’Estaing und Helmut Schmidt, François Mitterand und Helmut Kohl, Jacques Chirac und Gerhard Schröder, Nicolas Sarkozy, François Hollande und Angela Merkel, Emmanuel Macron und Olaf Scholz. Der Gang durch die Karikaturenausstellung glich somit vielfach einer eindrücklichen Zeitreise durch prägende Etappen der deutsch-französischen Beziehungen.
Heute sind Deutschland und Frankreich enger miteinander verflochten als je zuvor und die deutsch-französische Freundschaft wird auf vielen verschiedenen Ebenen gelebt. Hierzu zählen unter anderem Austauschprogramme, das deutsch-französische Jugendwerk, der gemeinsame TV-Kanal ARTE und zahlreiche Städtepartnerschaften. So besteht die Städtepartnerschaft zwischen Hameln und Saint-Maur-des Fossés bereits seit über 55 Jahren.
(Text und Foto: Sabrina Schnee)
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Tafel Hameln e. V. (2023)
Im PoWi-Unterricht betrachtet man die Unterrichtsgegenstände meistens aus nationaler oder internationaler Sicht, nur selten aus lokaler Perspektive. Dabei beginnt das Erfassen der Welt und das Verändern der Welt hier vor Ort, nicht irgendwo in Berlin oder in New York. Dementsprechend begab sich der PoWi-Grundkurs von Herrn Winzer am Montag, den 19. Juni 2023, im Rahmen des Unterrichtsthemas "Soziale Marktwirtschaft zwischen Anspruch und Wirklichkeit" zur Tafel Hameln, um sich über die Situation armutsbetroffener Menschen hier vor Ort zu erkundigen.
Einleitend wurde die Tafelarbeit selbst vorgestellt. Diese besteht nicht nur aus der Ausgabe von Lebensmitteln an armutsbetroffene Menschen. Zuallererst geht es darum, Lebensmittel zu retten, so der Vorsitzende der Tafel Hameln e. V., Herr Bernhard Wagner. "Lebensmittel retten – Menschen helfen": So lautet das Motto der Tafeln Deutschlands. Herr Wagner betonte, dass allein diese Reihenfolge gelte, nicht etwa "Helfen von Menschen durch Retten von Lebensmitteln". Ursprüngliche Idee sei es schlicht gewesen, Lebensmittel zu retten. Derzeit werden jährlich ca. 265.000 Tonnen Lebensmittel durch die Tafeln Deutschlands gerettet. Andernfalls würden sie entsorgt, d.h. an Tiere verfüttert oder in Müllverbrennungsanlagen energetisch verwertet. Nach der Rettung der Lebensmittel (= Abholen von den privaten und kommerziellen Spendern) müssen diese auf ihre Eignung zur Weitergabe geprüft und sodann sortiert werden. Erst danach erfolgt die Ausgabe an armutsbetroffene Menschen. Diese Tätigkeiten werden allesamt durch zahlreiche ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgeführt, wie wir eindrucksvoll vor Ort erleben durften.
Aktuell wird die Tafel Hameln stark frequentiert, so dass seit Ostern 2023 ein Aufnahmestopp für Neuanmeldungen und Wiederaufnahmen besteht. Des Weiteren musste der Besuchsrhythmus auf "zweiwöchig" umgestellt werden. Man kann also nur alle zwei Wochen einmal die Tafel Hameln aufsuchen. Immerhin: Für wenige Euro erhält man einen großen Korb voller Lebensmittel. Hintergrund des enormen Zulaufs ist der Russland-Ukraine-Krieg. Aber auch die Inflation treibt aktuell viele Menschen zur Tafel Hameln.
Die Tafel Hameln wird im kommenden Jahr ihr 25-jähriges Bestehen feiern. Wenn du Teil des Tafelteams werden willst, kannst du beispielsweise nach der Schulzeit dort einen Bundesfreiwilligendienst ableisten. Darüber hinaus hast du die Möglichkeit, dich dort jederzeit ehrenamtlich zu engagieren.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Herrn Wagner für den überaus interessanten Einblick in die Arbeit der Tafel Hameln e. V. und natürlich bei allen Ehrenamtlichen, durch deren Arbeit die Welt hier vor Ort ein bisschen menschlicher wird! Mit den Worten Bertolt Brechts: "Ändere die Welt – sie braucht es!"
(Text und Foto: Marco H. Winzer)
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Ausstellung im Kunstkreis Hameln (2023)
Erst vor wenigen Wochen wurde die Verfilmung des Weltbestellers "Im Westen nichts Neues" von Erich Maria Remarque als Kinofilm mit vier Oscars dekoriert. Bereits zum dritten Mal wurde der Stoff über den Soldaten Paul Bäumer und seine Erlebnisse nun schon für das Kino inszeniert. Darüber hinaus gibt es aber auch eine eindrucksvolle Graphic Novel von Peter Eickmeyer und Gaby von Borstel, die den Schrecken des Ersten Weltkriegs eine ganz eigene Perspektive gibt.
Im April 2023 stellte der Kunstverein Hameln die großformatigen Bilder für alle Besucherinnen und Besucher kostenfrei aus. Diese Chance wollten wir uns nicht entgehen lassen und trommelten die "rasenden" Museumsreporter zusammen. Etwa zwanzig motivierte Schülerinnen und Schüler aus der Jahrgangsstufe 9 besuchten mit Frau Entorf und Herr Lendeckel die Ausstellung, von der wir nun einen kleinen Rückblick geben wollen.
Die Graphic Novel orientiert sich sehr stark an der Romanvorlage von Erich Maria Remarque aus dem Jahr 1918. Remarque, der selbst am Kriegsgeschehen teilnahm, schildert darin die Erfahrungen des fiktiven Soldaten Paul Bäumer, der als junger Mann an die Westfront (nach Frankreich) geschickt wird, um dort seinen Kriegsdienst abzuleisten. Nach der anfänglichen Abenteuerlust tritt jedoch schnell Ernüchterung ein. Der Krieg zehrt an seinen Nerven. Täglich ist Bäumer mit dem Tod konfrontiert und wird schließlich selbst Opfer des Krieges. Im Radio heißt es an ebendiesem Tag: "Im Westen nichts Neues".
Schon mit dem Titel wird Remarques Sicht auf den Krieg deutlich. Es geht längst nicht mehr um den einzelnen Menschen, sondern nur noch um einen sinnlosen Kampf, der alles zu verzehren scheint. In eindrucksvollen Bildern gelingt es den Künstlern Peter Eickmeyer und Gaby von Borstel die von Remarque beschriebenen Schrecken des Krieges zu illustrieren. In den dunklen Farbtönen wird immer wieder gelungen eine Stimmung von Hoffnungslosigkeit wahrnehmbar. In grelle Tönen tauchen die Künstler die Bombennächte an der Westfront. Und hin und wieder blitzt auch ein Hauch von Grün hervor. Besonders bedrückend wird jedoch das Leid der Soldaten und ihrer Pferde in Szene gesetzt. Hierzu greift die Graphic Novel auch auf Zitate aus dem Werk des berühmten Malers Pablo Picasso zurück, der in seinem Gemälde "Guernica" einen ähnlich brutalen Krieg veranschaulicht hatte. Die detailliert ausgestalten Bilder ließen uns immer wieder gebahnt schauen. Viel zu schnell ging diese Doppelstunde im Museum zu Ende.
Peter Eickmeyer und Gaby von Borstel gestalteten die Bilder zur Graphic Novel bereits 2014 anlässlich des 100. Jahrestages des Beginns des Ersten Weltkrieg. Sie sind für uns bis heute eine Mahnung, für Frieden und Freiheit einzustehen und nichts davon als gegeben und gesetzt zu erachten, wie uns unsere kompetenten Museumsführer Herr Sejdijaj und Herr Holexa zum Abschluss mit auf den Weg gaben.
(Text und Fotos: Museumsreporter)
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Buchhandlung Seifert in Hameln (2023)
Bücher gehören für viele von uns zum Alltag dazu. Aber wer nimmt sich noch die Zeit und geht tatsächlich in eine Buchhandlung, statt die Bücher online zu bestellen? Im Rahmen der Aktion "Welttag des Buches" ging es für die Schülerinnen und Schüler des 5. Jahrgangs an verschiedenen Tagen in die Buchhandlung Seifert in der Hamelner Innenstadt. Die 5f machte letzten Mittwoch den Anfang und nach einem nicht allzu langen Fußmarsch – einige Schülerinnen und Schüler behaupten das Gegenteil – erreichten wir das Geschäft und konnten uns kurz stärken, bevor wir freundlich empfangen wurden.
Wir erhielten interessante Einblicke in die Arbeit in einer Buchhandlung und konnten sogar in einem spannenden Wettbewerb unser Wissen über das Gewicht von Büchern unter Beweis stellen – auch eine "Ameise" spielte dabei eine Rolle! Im Anschluss erhielten wir die extra für den Welttag des Buches geschriebene Lektüre "Volle Fahrt ins Abenteuer" mit einem passenden Lesezeichen sowie einem Rabattgutschein für das Antiquariat. Einige Schülerinnen und Schüler packte das Buchfieber noch vor Ort, so dass sich weitere Bücher über neue Besitzerinnen und Besitzer freuen durften. Literarisch frisch ausgestattet, ging es zurück zur Schule. Die Lektüre wird die 5f sowie alle anderen 5. Klassen die kommenden Wochen im Deutschunterricht begleiten und vielleicht den ein oder anderen Lesemuffel doch noch für Bücher begeistern!
(Text und Foto: Marleen Maibaum)
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Backhaus Wegener in Hameln (2023)
Sonntags frische Brötchen auf dem Frühstückstisch – das gehört für viele von uns einfach dazu. Aber wie werden Brötchen eigentlich hergestellt? Woher bezieht die Bäckerei ihre Rohstoffe? Und wie wird schließlich der Verkauf organisiert? Mit diesen Fragen im Kopf besuchte die Klasse 9b am 12. April 2023 das Backhaus Wegener in Hameln.
Nach einer freundlichen Begrüßung zogen wir sogleich unsere Schürzen an und brachten den Teig für unsere Roggenmischbrote in Form. Diese mussten dann ein paar Minuten ruhen, sodass genügend Zeit blieb, uns die Backstube genauer anzuschauen. Im Mehllager erfuhren wir, dass die Bäckerei ihr Mehl – die wichtigste Zutat – täglich selbst mahlt. Dies habe den großen Vorteil, dass das Mehl frisch sei und ganz individuell den Backprodukten angepasst werden könne, so Bäckermeister Markus. Im Anschluss wurde es bei -18 Grad Celsius dann ziemlich frostig: Wir durften für einige Augenblicke den großen Kühlraum betreten, wo die vorbereiteten "Teiglinge" darauf warten, in den Ofen geschoben zu werden. Und dann war endlich die Zeit gekommen, unsere selbst geformten Brote zu backen. Gemeinsam schoben wir die großen Bleche in den Ofen und erfuhren dabei, dass bei der Bäckerei Wegener die ersten Angestellten ab 22 Uhr den Ofen vorheizen und die ganze Nacht hindurch gearbeitet wird. Als wir um 10 Uhr die Bäckerei besuchten, waren dementsprechend die meisten Bäcker schon längst wieder zu Hause.
Im Anschluss an eine kleine Pause, in der wir mit Mandarinen-Muffins und anderen Leckereien versorgt wurden, probierten wir uns dann noch als Laugenbäcker und mussten schon bald feststellen, dass es gar nicht so einfach war, den widerspenstigen Teig in eine schöne Form zu bringen. Letztlich kamen dann aber doch ein paar ganz ansehnliche Herzen und Brezeln dabei heraus, die vor allem noch sehr gut schmeckten. Denn am Ende durften wir alles, was wir gebacken hatten, auch mit nach Hause nehmen.
Der ganzen Klasse hat der Besuch in der Backstube viel Spaß gemacht. Einige von uns haben sich gleich für das Praktikum und den Zukunftstag in der Backstube angemeldet. Und vielleicht wird ja später der eine oder die andere von uns auch im wahrsten Wortsinne beruflich Brötchen backen ...
(Text: Isabella S.)
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Museum der Hamelner Automobilgeschichte (2023)
Der 8. Jahrgang beschäftigt sich in Gesellschaftslehre unter anderem mit der Fragestellung "Mit Volldampf in eine neue Zeit – macht Not erfinderisch?". Inhaltlich geht es um Erfindungen und Innovationen aller Art in verschiedenen Epochen, mithin um technischen Fortschritt. In diesem Rahmen besuchte die Klasse 8c am Freitag, den 27. Januar 2023, das Museum der Hamelner Automobilgeschichte. Denn was viele nicht wissen: "Jedes Auto der Welt fährt mit Hamelner Erfindungen" (Reinhard Burkart).
1920 etwa wurden in Hameln die ersten Serienfahrzeuge mit Aluminiumkolben entwickelt. Dabei handelt es sich um eine Erfindung der Firma Selve, die 1917 die "Norddeutschen Automobil Werke GmbH" mit Sitz in Hameln erworben hatte. Weitere bedeutsame Erfindungen von Selve waren der 6-Zylinder Selve-Selecta, das erste Fahrzeug mit Tiefbettrahmen, und der erste allradgetriebene Mannschaftswagen mit drei Achsen (beide im Jahre 1928).
1929 wurde die Autoproduktion in Hameln eingestellt. Damit endete die Zeit Hamelns als Standort der deutschen Automobilindustrie. Wer diese Epoche technischer Entwicklungen, eleganter Karosserien und frühen Ingenieursgeistes nachempfinden möchte, dem sei ein Besuch des Museums der Hamelner Automobilgeschichte ans Herz gelegt.
(Text und Foto: Marco H. Winzer)
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Phaeno in Wolfsburg (2022)
Kurz vor den Weihnachtsferien machte sich der komplette 6. Jahrgang auf nach Wolfsburg, um das Mitmach-Museum Phaeno zu erkunden: Wie lassen sich Blitze erzeugen? Warum lässt Strom unsere Haare zu Berg stehen? Wie funktioniert eigentlich künstliche Intelligenz? Dies stand auf dem Programm. Und noch viel mehr ...
Nach einer kurzen Einführung ging die Entdeckungsreise los. Voller Begeisterung machten wir uns auf, um die vielen wunderbar erklärten und aufbereiteten Lernstationen auszuprobieren. So erforschten wir die Bereiche "Leben, Sehen, Energie, Dynamik, Spürsinn und Mathe". Dort lernten wir viel über Optik, Gravitation, Robotik usw. Die absoluten Highlights des Phaenos sind der bis zu sechs Meter hohe Feuertornado (siehe Video), sprechende Roboter und der Schwindeltunnel. Dieser machte seinem Namen alle Ehre. Vor allem unsere Lehrkräfte hatten große Probleme mit dem Durchqueren des Tunnels und dem anschließenden mulmigen Bauchgefühl. Warum sich dieser Tunnel so stark auf unsere Sinne und unsere Wahrnehmung auswirkte, erklärten uns die Schau- und Texttafeln an den Experimentierstationen. Immer wieder lieferten uns diese an den verschiedenen Stationen die passende Erklärung und machten die naturwissenschaftlichen Vorgänge anschaulich begreifbar.
Die riesige Bandbreite an Versuchen, unterhaltsamen Shows und naturwissenschaftlichen Abenteuern sorgte dafür, dass wir alle ins Staunen gekommen sind. Fazit: Ein PHAENOmenaler Ausflug!
(Text, Fotos und Video: Tanja Herbote)
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Eisstadion am Pferdeturm in Hannover (2022)
Nach dreijähriger Pause konnten wir endlich wieder eine Weihnachtsfeier planen und haben uns dafür etwas Besonderes überlegt. Am Mittwochmorgen (14.12.2022) ist die Klasse 10e mit dem Zug nach Hannover gefahren, um dort im Eisstadion am Pferdeturm Schlittschuh zu laufen.
Einige konnten es recht gut und fegten über das Eis, während andere auf ein "Pinguin-Taxi" hoffen mussten. Es sind lustige Bilder dabei entstanden. Nach ungefähr zwei Stunden lustiger und rutschiger Fahrt ist die Klasse mit der S-Bahn zurückgefahren, um noch in kleinen Gruppen in die Stadt zu gehen. Man konnte sich im Warmen aufhalten oder auch auf dem Weihnachtsmarkt herumlaufen und sich etwas zu essen oder trinken holen.
Fazit: Es war ein toller Tag!
(Text und Foto: Klasse 10e)
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Kriegsgefangenfriedhof Bergen-Hörsten und Gedenkstätte Bergen-Belsen (2022)
In der vorigen Woche besuchte der WPK Geschichte den sowjetischen Kriegsgefangenenfriedhof in Bergen-Hörsten. Die Schülerinnen und Schüler haben an dem gemeinsam vom Volksbund und der AG Bergen-Belsen angebotenen Namensziegel-Projekt "Wir schreiben eure Namen" teilgenommen. Das Projekt wird in Niedersachsen mit Schulen und Jugendgruppen durchgeführt und wurde von der Stiftung Gedenken und Frieden gefördert. Dabei beschäftigen sich die Jugendlichen mit den Einzelschicksalen der sowjetischen Kriegsgefangenen, der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und dem Zweiten Weltkrieg.
Mit der Herstellung und Installation der Tonziegel mit den einzelnen Namen sowjetischer Kriegsgefangener sollen den anonym in Massengräbern verscharrten Opfern des NS-Regimes in Bergen-Hörsten ihre Namen zurückgegeben werden. Vor Ort wurden dafür die Namen der Opfer von den Schülerinnen und Schülern verlesen und die Ziegel in Rahmen installiert. Im Anschluss an die von Elke von Meding (AG Bergen-Belsen e.V.) geleitete Führung und kleine Gedenkveranstaltung bei der Installation der Namensziegel haben die Schülerinnen und Schüler die Gedenkstätte Bergen-Belsen und das dortige Dokumentationszentrum besucht. Hier konnten sie noch einmal einen Einblick in die Geschichte des Ortes gewinnen und das Schicksal der Menschen nachvollziehen.
(Text: Katrin Helms; Fotos: Coskun Tözen, Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.)
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Skatehalle des Hamelner Trittbrettfahrer e. V. (2022)
Am Donnerstag, den 29. September 2022, haben wir, die Klasse 7e, uns am Bahnhof Hameln getroffen. Von dort aus sind wir zur Skatehalle des Vereins "Trittbrettfahrer" gegangen. Diese Skatehalle ist relativ groß: Es gibt vier kleine Rampen, eine große Rampe und zwei Halfpipes. Die drei sehr netten Trainer (Max, Lennart und Patrick) haben uns freundlich begrüßt und uns zuerst die Regeln erklärt.
Wir wurden durch unterschiedlich farbige Zettel in fünf Gruppen eingeteilt. In diesen Gruppen haben wir ein Skateboard auseinander- und wieder zusammengebaut. Nachdem alle Gruppen damit fertig waren, hatten wir eine kleine Pause. Anschließend hat dann endlich jeder von uns ein Skateboard bekommen. Die Boards waren unterschiedlich farblich gekennzeichnet. Wichtig war ein Zeichen, durch welches man erkennen konnte, wo vorne und wo hinten ist. Wir zogen Schutzkleidung an: Knieschützer, Ellenbogenschützer und Helme.
Dann wurden wir auf den Boards losgeschickt. Wir sollten ein bisschen Probe fahren. Dadurch haben die Trainer gesehen, welches unser "Abstoß-Bein" ist. Mit diesem Bein haben wir uns üblicherweise also abgestoßen. Wir durften dann schon auf kleineren Rampen fahren. Später, als wir mehr Übung hatten, durften wir auf die großen Rampen. Das war ein großer Spaß! Beim ersten Mal sind wir tatsächlich alle hingeknallt. Zum Ende haben dann aber einige Schülerinnen und Schüler bei der großen Rampe versucht einen Trick zu lernen, den Trick Ollie.
Zum Schluss haben wir einen Wettbewerb gemacht. Es ging darum, wer die Skateboards am höchsten stapeln konnte. Dieser Wettbewerb wird später ausgewertet. Wir vergleichen uns dabei mit anderen Klassen, die auch den Verein besuchen. Wer wollte, hat sogar einen Zettel bekommen, auf dem steht, dass wir vier Monate kostenlos in die Skatehalle dürfen.
Vielen Dank an Frau Schönert für diese tolle Idee und den sehr schönen Vormittag!
(Text: Fiorella P. und Ron S.; Fotos: Anne-Katrin Schönert)
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Niedersächsischer Landtag in Hannover (2022)
Äußerlich ein imposantes Gebäude im klassizistischen Baustil, innen ausnahmslos modern und schlicht – so zeigt sich uns der Niedersächsische Landtag, den wir von Mittwoch, den 21. September 2022, bis Freitag, den 23. September 2022, im Rahmen des Projektes "Landtag-Online" der "Landesinitiative n-21: Schulen in Niedersachsen online e. V." besuchen durften. Nach einer kurzen Führung haben wir direkt mit unserer Arbeit als Journalistinnen für die Online-Redaktion n-21 angefangen. Gleich zu Beginn stellte sich heraus, dass wir uns auf drei ereignisreiche, aber auch herausfordernde und stressige Tage einstellen können. Nicht nur die Tagesordnung der Plenartage wollte gelesen, sondern auch die Technik verstanden, die Interviews mit den Politikerinnen und Politikern geplant und durchgeführt sein.
Die letzten Plenartage vor der Landtagswahl im Oktober ließen kontroverse Diskussion erwarten, die aufgrund der anstehenden Wahl auch sehr emotional geführt wurden. Kritik, Rügen und Streitereien, verbunden mit einem respektvollen Umgang miteinander, konnten wir beobachten. Es ist schon etwas Besonderes, den Alltag von Politikerinnen und Politikern, ihren Umgang miteinander und das geordnete Chaos beobachten und in die Rolle von Journalistinnen für die Online-Redaktion n-21 schlüpfen zu können. Dadurch sind wir aus der Rolle der Beobachtenden in die aktive Position gekommen. Zu sehen, wie die ruhigen und "gesitteten" Statements entstehen, die in den Nachrichten gesendet werden, vermittelt einen neuen Eindruck der Arbeit von Journalistinnen und Journalisten. Tatsächlich ist viel Spontaneität im Umgang mit Politikerinnen und Politikern gefragt, weiß man doch nie so genau, wann man die Möglichkeit eines Interviews hat oder wem man zufällig im Flur begegnet.
In diesen drei Tagen hörten wir viele Debatten und Diskussionen. Unser Interesse galt vor allem den Themen rund um den Umweltschutz und die Energieversorgung sowie der Verbesserung des Kinderschutzes und dem Umgang mit Cyberkriminalität in der Polizeiausbildung. In unserem Redaktionsraum führten wir Interviews mit einigen Politikerinnen und Politikern, die sehr offen mit uns redeten und sich auch nach den Interviews für persönliche Fragen Zeit nahmen. So sprachen wir unter anderem mit dem Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD), mit der Fraktionsvorsitzenden der Bündnisgrünen, Frau Julia Willie Hamburg, und mit dem Fraktionsvorsitzenden der FDP, Herrn Dr. Stefan Birkner.
Besonders beeindruckend war der Besuch der Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta (SPD), die uns zu einem Interview in ihrem Büro empfing – dem schönsten Büro Niedersachsens, wie es heißt. Das Gespräch mit ihr hat uns sehr berührt, da es anders verlief als mit den anderen Abgeordneten. Gerade die überaus herzliche Beziehung zwischen ihr und Frau Joumaah, unserer begleitenden Projekt-Patin von der CDU, hat verdeutlicht, dass Politikerinnen und Politiker auch Menschen sind, die über Parteigrenzen hinaus eine Bindung haben können.
Nicht nur in unserem Redaktionsraum, sondern auch auf den Fluren haben sich viele Politikerinnen und Politiker mit uns unterhalten wie etwa der Innenminister Boris Pistorius (SPD). Aber auch das Zuhören im Plenarsaal ist ein nicht alltägliches Erlebnis. Abgesehen von der Intensität, mit der die Reden teilweise gehalten werden, ist es spannend, das Drumherum zu beobachten: die Zwischenrufe, die Nebenbeigespräche, das Stuhlgewippe, das Spielen mit dem Handy – ganz wie in der Schule.
Unser Projekt-Pate Christian Meyer (Bündnis 90/Die Grünen) sagte bei einer seiner Reden: "In der Tat ist es hart ...". Genauso würden wir die Arbeit des Journalismus beschreiben: Es ist eine harte Arbeit, welche aber sehr viel Spaß bereitet.
(Text: Antonie von A., Sophie B., Valerie J. und Meike K.)
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Hamelner Ausbildungsmesse in der Rattenfänger-Halle (2022)
Berufsorientierung wird an der Elisabeth-Belling-Gesamtschule großgeschrieben. Dementsprechend ließen sich die Klasse 9d und der gesamte 10. Jahrgang am 16. September 2022 nicht die Chance entgehen, an der Hamelner Ausbildungsmesse 2022 in der Rattenfänger-Halle teilzunehmen. Dort hatten verschiedenste Unternehmen (z.B. Lenze, Aldi, Volvo), Organisationen (z.B. DRK) und Institutionen (z.B. Finanzamt, Justiz, Bundeswehr) ihre Stände aufgebaut, um sich selbst und die bei ihnen angebotenen Ausbildungsberufe vorzustellen. Dabei wurden auch "unlautere" Mittel eingesetzt: Einige Firmen verschenkten en masse Kugelschreiber, Brezeln und Energydrinks, um die Schülerinnen und Schüler an ihre Stände zu locken. Die Bundeswehr ließ sogar einen Hubschrauber einfliegen, um auf sich aufmerksam zu machen. Alles fand freilich mit dem Ziel statt, die Kontaktaufnahme des jungen Publikums zu potentiellen Arbeitgebern zu erleichtern. Sobald das Eis gebrochen war, standen die Betriebe bereit, den interessierten Schülerinnen und Schülern umfassend Auskunft zu geben. Wer sich darauf einließ, hat hoffentlich einen weiteren Schritt gemacht hin zu seinem Traumberuf gemäß Konfuzius' Weisheit: "Wähle einen Beruf, den du liebst, und du brauchst keinen Tag in deinem Leben mehr zu arbeiten."
(Text und Foto: Marco H. Winzer)
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Ideenexpo in Hannover (2022)
In der Projektwoche vor den Sommerferien besuchten die Schülerinnen und Schüler des 8. Jahrgangs die Ideenexpo in Hannover. Nach der Anreise mit dem Bus ging es auf das Expo-Gelände. Hier stellten Betriebe und Hochschulen aus ganz Deutschland ihre Gewerke und Studiengänge vor und versuchten den Nachwuchs für sich zu gewinnen. Dafür wurden keine Kosten und Mühen gescheut. So stand unter anderem ein Kran zur Dachdeckersimulation bereit und Stahl wurde erhitzt und bearbeitet. Außerdem wurde mit Wischmob-Hockey und Highspeed-Gaming-PCs versucht, die Jugendlichen für unterschiedliche Berufe zu begeistern. Manche Schülerinnen und Schüler knüpften bereits erste Kontakte in die Berufswelt. Zitat einer Schülerin: "Ich habe schon sechs Angebote von Hochschulen und sieben Ausbildungsangebote! Jetzt muss ich nur noch die Schule schaffen!" Nebenbei wurde der ein oder andere Lehrer noch auf den neuesten Stand in der Influencer-Welt gebracht. Die Ideenexpo war mithin ein voller Erfolg!
(Text und Fotos: Sascha Ranke)
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Senior-Schläger-Haus in Hameln (2022)
Das Thema dieses Semesters im Politik–Wirtschaft-Grundkurs lautet "Soziale Marktwirtschaft zwischen Anspruch und Wirklichkeit". Hierbei kam unter anderem die Frage auf, wie man durch das soziale Netz fallen könne (im "worst case" etwa obdachlos werde), da es doch für nahezu jede Notlage ein Amt oder doch wenigstens einen ehrenamtlichen Hilfsverein gebe. Solche Fragestellungen lassen sich nicht mithilfe eines Schulbuchs klären. Vielmehr muss man mit Praktikern vor Ort sprechen. Dementsprechend begab sich der PoWi-Kurs am 30. Juni 2022 im "Senior Schläger Haus" auf Spurensuche. Hierbei handelt es sich nicht etwa um eine Seniorenresidenz, sondern um eine Institution, die Menschen, die wohnungslos, obdachlos oder von Wohnungsnot bedroht sind, Hilfe gewährt. Sie befindet sich in Hameln direkt gegenüber der Rattenfängerhalle. Als ambulante Einrichtung bietet sie alles unter einem Dach an: Tagestreff (Erdgeschoss), Beratungsstelle (1. Etage), Übernachtungsmöglichkeit (2. Etage).
Der Tagestreff möchte vor allem Struktur durch den Tag bieten. Er wird von 20 bis 30 Menschen täglich genutzt. Es besteht beispielsweise die Möglichkeit zum Frühstück, zur Körperpflege, zum Wäschewaschen, zur Mediennutzung (Zeitung, Telefon, Internet). In der Beratungsstelle steht dagegen der Beziehungsaufbau im Vordergrund. Es gilt der Grundsatz der Freiwilligkeit. Niemand wird gezwungen, Unterstützungsangebote (z.B. gemeinsame Wohnungssuche, Hilfe beim Umgang mit Ämtern, Schuldnerberatung) in Anspruch zu nehmen. Darüber hinaus kann man sich hier ärztlich behandeln lassen. Die Übernachtungsstelle bietet schließlich ein Dach über dem Kopf für sog. Durchreisende. Dies sind Menschen ohne festen Wohnsitz, die ortsfremd sind, also nicht aus der Region Hameln-Pyrmont stammen. Wer in der 2. Etage übernachten will, hat sich freilich an die Regeln des Hauses zu halten: Keine verbalen Bedrohungen, keine Gewalt, keine Waffen, kein Alkohol, keine Drogen!
Wie aber steht es um unsere Ausgangsfrage: Warum fallen Menschen durch das soziale Netz? Frau Altheide und Frau Clemens-Wolf, die uns kompetent durch die Einrichtung führten und jede unserer Fragen ausführlich beantworten konnten, gaben zu Protokoll: Ein Teil nimmt keine Hilfe an aus Scham. Ein weiterer Teil hat schlechte Erfahrungen gemacht, mit Ämtern wie auch mit manchem Hilfsverein. Diese Menschen ertrügen keine weiteren Demütigungen. Wieder andere wollen schlicht keine Hilfe in Anspruch nehmen, wenngleich dies eher selten der Fall sei.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Frau Altheide und Frau Clemens-Wolf für die Rundführung durch das Senior-Schläger-Haus und für den überaus informativen Einblick in die Situation, der obdachlose Menschen alltäglich ausgesetzt sind!
(Text und Foto: Marco H. Winzer)
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Cinéfête in Hannover (2022)
Am 9. Juni 2022 konnten die Schülerinnen und Schüler der Französisch-Kurse aus den Jahrgängen 7, 8 und 9 endlich wieder mal etwas Besonderes erleben: Gemeinsam fuhren wir mit dem Zug nach Hannover und nahmen an der Cinéfête teil, einem französischen Jugendfilmfestival, das jedes Jahr in rund 120 deutschen Kinos auf Tournée geht. Dort schauten wir uns mit Französisch-Kursen aus anderen Schulen den Film "Yao" im Kino am Raschplatz an. In dieser Tragikomödie aus dem Jahr 2018 geht es um einen 13-jährigen Jungen aus einem kleinen Dorf im Senegal, der 387 Kilometer reist, um seinen Helden Seydou Tall zu treffen. In dem Film spielt unter anderem Omar Sy, der Star aus "Ziemlich beste Freunde", mit. Es war interessant, mehr über die afrikanische Kultur zu erfahren und einen ganzen Film auf Französisch zu sehen. Popcorn und Getränke durften natürlich auch nicht fehlen. Insgesamt hat uns das gemeinsame Erlebnis als Französisch-Gruppe viel Spaß bereitet.
(Text und Fotos: Marilen Paßlick und Simone Follestad)
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Dialog im Dunkeln in Hamburg (2022)
Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten – das sind die klassischen Sinne des Menschen. Mit ihnen nehmen wir die Welt wahr. Was ist aber, wenn einer dieser Sinne ausfällt? Mit dieser Situation wurden die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10e am 8. Juni 2022 auf einer Exkursion nach Hamburg konfrontiert. Sie besuchten das Dialoghaus in der Hamburger Speicherstadt ("Dialog im Dunkeln"). Dort absolvierten sie einen halbstündigen Parcours in völliger Dunkelheit: Sehen war unmöglich. Man musste also alle anderen Sinne einsetzen, insbesondere Hör- und Tastsinn, um Raum für Raum zu erkunden. Die Schülerinnen und Schüler wurden dabei aber nicht völlig alleingelassen. Ihnen wurde ein blinder Guide an die Seite gestellt, der ihnen den Weg durch das Labyrinth mithilfe seiner Ansagen wies.
Zu Beginn galt es, verschiedene Untergründe abzuschreiten: einen glatten, einen unebenen, einen steinigen sowie einen wackeligen Boden. In einem weiteren Raum konnte man verschiedenste Haushaltsgegenstände entdecken, etwa ein Sofa oder einen Mülleimer. Am Ende des Rundgangs befand sich eine Bar. Hier konnte man Süßigkeiten für 50 Cent oder 1 € erwerben. Die Kunst war nun, die richtige Münze in der Geldbörse zu finden. Dies geht: Schau dir diese Münzen mal genauer an! Korrektur: Ertaste diese Münzen mal genauer! Und, was stellst du fest?
Gefährlich wurde es beim Rundgang immer dann, wenn man plötzlich ins Leere trat, weil der Boden, den man gerade beschritt, auf gleicher Höhe nicht mehr vorhanden war, sondern abfiel – ein Umstand, dem blinde Menschen alltäglich ausgesetzt sind (z.B. Bordstein, Treppe). Man erschrak jedes Mal und fühlte sich regelrecht hilflos. Es war schlicht die Angst, hinzufallen oder gar abzustürzen (Klippe!). Warum Barrierefreiheit (so der Fachbegriff) so wichtig ist, wurde uns hier anschaulich vermittelt.
Weltweit sind etwa 40 Millionen Menschen blind. Blind ist, wer visuell gänzlich nichts wahrnimmt bzw. wer auf dem besseren Auge auch mit Brille höchstens zwei Prozent sieht (verglichen mit einem Menschen mit normaler Sehkraft). Nicht alle Menschen, die nach dieser Definition blind sind, sehen also wirklich gar nichts. Manche können zumindest Schemen oder Farben wahrnehmen. Wichtig: Geburtsblinde Menschen leben nicht im absoluten Dunkel! Denn sie "sehen" weder hell noch dunkel, weder schwarz noch weiß noch grau. Dunkelheit als absolut schwarz wahrzunehmen, sind nur Menschen mit gesunden Augen in der Lage. Geburtsblinde Menschen sehen schlicht nichts. Nicht mehr, nicht weniger. Sie sind also Menschen wie du und ich. Oder mit den Worten von Pia R.: "Ich wünsche mir, dass die Sehenden Blinde nicht behandeln wie rohe Eier. Ich bin ein ganz normaler Mensch. Ich sehe nur nichts."
(Text und Foto: Marco H. Winzer)
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Landwirtschaftsbetrieb Brandes in Flegessen (2022)
Am 18. Mai 2022 haben die beiden Erdkundekurse des 12. Jahrgangs den landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Brandes in Flegessen besucht. Nach der Ankunft lernten wir Herrn Bandes kennen, welcher uns die verschiedenen Zweige seines Betriebes aufzeigte. Neben Ackerbau gibt es nämlich auch viele andere Bereiche, die bewirtschaftet werden. So wird dort Viehzucht betrieben, welche durch die Erträge von den Feldern versorgt wird. Eine Biogasanlage gehört ebenfalls zum Betrieb. In dieser wird die durch die Viehzucht entstandene Gülle zusammen mit von den Feldern geerntete Maissilage (fein zerkleinerte Maispflanze) in Energie umgewandelt. Die aus diesem Prozess entstandenen Reste werden als organischer Dünger für die Felder benutzt. Alle diese Bereiche wirken in einem Kreislauf, welcher sich gegenseitig unterstützt und versorgt.
Nach der Erklärung dieser verschiedenen landwirtschaftlichen Bereiche fuhren wir zu den Feldern. Dort konnten wir praxisnah erfahren, welche verschiedenen Pflanzen und Bodentypen es gibt. Auch die häufigen Probleme bei Anbau und Ernte wurden uns erläutert. Beispielsweise werden die Kartoffeln in einer aufgehäuften Spur vergraben, damit sie kein Licht abbekommen. Weiterer Vorteil der Aufhäufung ist, dass die Erde mehr Feuchtigkeit speichern kann. Danach sahen wir uns ein Rapsfeld an. Die Rapspflanzen werden nach der Ernte zu Rapsöl verarbeitet. Zusätzlich wird dieses Feld in Kooperation mit dem heimischen Imker als Standort für die Bienenstöcke genutzt. Die Rapspflanzen schützen nebenbei auch den Boden, da sie die Sonne abschirmen und somit den Boden vor dem Austrocknen bewahren. Herr Brandes nannte ein weiteres Problem, welches bei Rapsfeldern besteht: Fällt nämlich die Blüte ab und landet auf einem abstehenden Zweig der Pflanze, bietet dies einem schädlichen Pilz optimalen Nährboden. Die Pflanze erkrankt an Weißstängligkeit und kann absterben. Die Ernte – auf die Größe eines Feldes gerechnet – könnte dadurch bis zu 30 Prozent verringert werden.
Am Ende schauten wir uns die Biogasanlage an. Diese besteht aus drei großen Behältern, dem Vorgärer, dem Nachgärer und dem Endlager. In den Vorgärer werden Gülle, Hühnerkot und Maissilage gefüllt. Die beim Gären entstehenden Gase werden im einem Blockheizkraftwerk zu Energie und Wärme umgewandelt. Die Energie wird an den örtlichen Strombetreiber verkauft und versorgt Teile von Flegessen. Mit der entstehenden Wärme wird der Schweinestall beheizt und Holz getrocknet. Die am Ende der Gärung entstehende Substanz kann als biologischer Dünger auf das Feld aufgetragen werden.
Fazit: Durch diese Exkursion haben wir einen vielfältigen Einblick in den Alltag eines Landwirtes bekommen und wissen nun, wie wichtig die Arbeit unserer Landwirte für uns alle ist. Unser Dank gilt der Familie Brandes!
(Text: Constantin V.; Fotos: Marcel Dietz)
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Dinosaurier-Park Münchehagen (2022)
Johann Amos Comenius, ein gelehrter Pädagoge des 16. Jahrhunderts, sagte einmal: "Die Menschen müssen so viel wie möglich ihre Weisheit nicht aus Büchern schöpfen, sondern aus Himmel und Erde, aus Eichen und Buchen, d.h. sie müssen die Dinge selbst kennen und erforschen und nicht nur fremde Beobachtungen und Zeugnisse darüber." Dementsprechend machten sich alle NaWi-Kurse des 10. Jahrgangs am Donnerstag, den 31. März 2022, auf den Weg, um Evolution, das aktuelle Thema des 10. Jahrgangs, nicht nur aus dem NaWi-Buch zu erlernen, sondern live im Dinosaurier-Park Münchehagen zu erleben. Bei diesem Freilichtmuseum handelt es sich um Deutschlands größten wissenschaftlichen Erlebnis- und Themenpark. Hier kann man nicht nur den Tyrannosaurus rex (T-rex) in Originalgröße in Augenschein nehmen, sondern zahlreiche Dinos von der Trias bis zur Kreide, Pflanzen- wie Fleischfresser, Landsaurier genauso wie Fisch- und Flugsaurier. Highlight des Tages war definitiv das Suchen nach gut erhaltenen Fossilien in Sedimentgesteinsplatten mit Hammer und Meißel. Alle Schülerinnen und Schüler konnten hier ihr Glück versuchen. Die meisten fanden aber entweder gar nichts oder nur versteinerten Schlamm oder Kot, einige wenige dagegen tatsächlich Reste fossiler Organismen. Diese wurden mit allerlei Hilfsmitteln vorsichtig präpariert. Anschließend durfte man tatsächlich seinen Sensationsfund einpacken und mitnehmen. Also nicht wundern, wenn euch demnächst ein Zehntklässler stolz seine Trophäe zeigt ...
(Text, Foto und Video: Marco H. Winzer)
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Bad Pyrmont (2022)
Am 8. Februar 2022 haben wir, die 7e, mit Frau Stefanidou und Frau Paßlick einen Ausflug nach Bad Pyrmont gemacht. Wir sind mit dem Zug angereist. Als erstes haben wir die Dunsthöhle besucht. Dort haben wir gelernt, dass man beim Einatmen von Kohlenstoffdioxid (CO2) nach drei Atemzügen ohnmächtig wird und bereits nach 10 bis 15 Minuten sterben kann. Auch die Experimente mit Seifenblasen und die Sauerstoffprobe mit einer Kerze waren sehr spannend. Anschließend haben wir die Innenstadt erkundet und waren gemeinsam essen. Fazit: Das war ein schöner Tag!
(Text: Marilen Paßlick)
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Radio Aktiv in Hameln (2021)
Im WPK GSL (Jg. 8) behandeln wir dieses Schulhalbjahr das Thema Medien. Um diesen Lerninhalt nicht nur theoretisch zu erarbeiten, waren wir am 22. November 2021 zu Besuch bei Radio Aktiv in der Deisterallee. Aufgrund der hohen Corona-Zahlen wurden wir in zwei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe wurde von Herrn Klimasch, dem Geschäftsführer von Radio Aktiv, durch die Räumlichkeiten geführt. Die andere Gruppe wurde von Herrn Winzer draußen beaufsichtigt. Dann wurde gewechselt.
Herr Klimasch zeigte uns die verschiedenen Räume bei Radio Aktiv, unter anderem die Nachrichtenredaktion und das Aufnahmestudio, aus dem gerade live gesendet wurde. Dabei teilte er uns mit, was die Aufgaben der einzelnen angetroffenen Personen sind. Hierbei erfuhren wir auch, dass allein die Technik des Aufnahmestudios 37.000 € kostete.
Radio Aktiv ist – wer es noch nicht weiß – ein Bürgerradio. Das heißt: Es wird von Menschen aus dem Weserbergland für Menschen des Weserberglandes gemacht. Radio Aktiv sendet 24 Stunden am Tag, also rund um die Uhr. Sendeinhalte sind lokale Nachrichten und Themen sowie Musik und Unterhaltung. Ihr findet den Sender, wenn ihr in Hameln wohnt, auf der Frequenz 99,3 MHz.
Wir bedanken uns sehr herzlich für diesen interessanten Einblick bei Herrn Klimasch und beim Radio-Aktiv-Team!
(Text: Nisa C.; Foto: Marco H. Winzer)
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Gedenkstätte Bergen-Belsen (2021)
Im Rahmen der Projektwoche nach den Herbstferien unternahm der 10. Jahrgang eine Fahrt nach Bergen-Belsen, um das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers (KZ) zu besichtigen. Die Klassen wurden dazu in fünf Gruppen aufgeteilt, denen jeweils ein Guide der Gedenkstätte Bergen-Belsen zugeordnet wurde. Jede Gruppe hat sich sodann verschiedene Stationen auf dem Gelände angeschaut, unter anderem ein großes Modell, auf dem das ehemalige Lager dargestellt war, Reste von ehemaligen Gebäuden (z.B. Latrine) sowie den Gedenkstein von Margot und Anne Frank, die im März 1945 im KZ Bergen-Belsen infolge von Entkräftung und Typhus gestorben waren. Einigen Gruppen wurden zudem verschreckende Original-Filmaufnahmen aus der Zeit der Befreiung des KZ Bergen-Belsen gezeigt. Anschließend hatten die Zehntklässler noch Zeit, sich in einer großen Ausstellung nach verschiedenen Steckbriefen und Lebensläufen von ehemaligen Häftlingen zu erkundigen. Auch Fundstücke, die bei Grabungsarbeiten auf dem Gelände des KZ gefunden worden waren, konnten hier in Augenschein genommen werden.
(Text: Sherin S. und Annika S.; Fotos: Marco H. Winzer)
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Phaeno in Wolfsburg (2021)
In der Projektwoche nach den Herbstferien hat sich der 6. Jahrgang mit dem Thema "Fantastisches Lesen" beschäftigt. Am Mittwoch, den 3. November 2021, haben vier Klassen des 6. Jahrgangs jedoch einen Ausflug in die fantastische Welt der Experimente unternommen. Dazu sind wir nach Wolfsburg in das "Phaeno" gefahren. Dabei handelt es sich um ein sog. Science Center. Nach einer entspannten Busfahrt haben wir erst mal ein Picknick vor dem Phaeno-Gebäude gemacht. Ein Mitarbeiter des Phaeno erklärte uns die Regeln. In Dreier-Gruppen ging es dann ran ans Experimentieren, Staunen und Erkunden! Von Haaren, die zu Berge standen, und einem Tunnel, der sich drehte und auch wieder nicht, haben wir so einiges auf eigene Faust erkundet. Es war ein toller Tag!
(Text: Ilayda A.; Fotos: Anna Lena Wagner)
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Tafel Hameln e. V. (2021)
Jedes Jahr landen in Deutschland 18 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Viele davon haben lediglich ihr Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten oder sind wegen reiner Schönheitsmängel nicht mehr in den Supermärkten verkäuflich. Wir sind anspruchsvolle Kunden.
Doch unter uns gibt es Menschen, die sich aufgrund ihrer finanziell angespannten Situation freuen, zusätzlich zu ihrer vom Staat finanzierten Grundversorgung (z.B. "Hartz IV", Grundsicherung im Alter) etwas zu Essen zu bekommen. Pro Tag kommen etwa 60 bis 70 von ihnen zur Hamelner Tafel und werden gegen einen kleinen Obolus mit Lebensmitteln versorgt, die ca. 50 Zulieferer aus der Umgebung (z.B. Supermärkte, Bäcker) gespendet haben (Idee "Lebensmittel retten – Menschen helfen"). Damit versorgt die Tafel in Hameln schätzungsweise an die 4.000 Menschen, wenn man bedenkt, dass an den Einzelpersonen ganze Familien hängen. Auf diese Weise kann ein kleiner Teil der sonst weggeworfenen Lebensmittel noch zu dem Zweck verwendet werden, zu dem er eigentlich dienlich ist: zum Verspeisen und nicht als Tierfutter oder Material für die Müllverbrennungsanlage.
Bis es so weit ist, steht allerdings noch Einiges an Arbeit an. Wir, der PoWi-Grundkurs des 12. Jahrgangs, durften am 21. Juni 2021 im Rahmen unseres Semesterthemas "Soziale Marktwirtschaft zwischen Anspruch und Wirklichkeit" unter Leitung eines Mitglieds des Vorstands der Hamelner Tafel, Herrn Wagner, einen kleinen Einblick in die Arbeit der über 60.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Tafeln in Deutschland erhalten. Nachdem die Waren aus verschiedensten Supermärkten in der Umgebung zusammengetragen wurden, werden sie begutachtet. Ungenießbares wird aussortiert. Sodann werden Kundenkisten zusammengestellt, welche an vier Tagen der Woche an die Kundschaft der Hamelner Tafel ausgegeben werden. Bezahlt werden für diese Arbeit die wenigsten. Die meisten arbeiten ehrenamtlich. Trotzdem fallen pro Jahr etwa 70.000 € an Ausgaben an, welche hauptsächlich durch Spenden gedeckt werden müssen.
Wer für die Tafel arbeitet, tut dies, weil er überzeugt ist von der Idee "Lebensmittel retten – Menschen helfen". Die Dankbarkeit der Kundschaft ist, was die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter motiviert, auch in Zeiten von Corona durchzuhalten und trotz der widrigen Umstände ihre Arbeit mit einem ausgearbeiteten Hygienekonzept weiterzuführen. Vielen Dank an alle Menschen, die sich nicht schulterzuckend zurücklehnen, sondern praktisch mit anpacken!
(Text: Lea L.; Foto: Marco H. Winzer)
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Schach in der Stadtgalerie (2020)
Wie viele Felder hat ein Schachbrett?
Wie sieht ein Läufer aus?
Welche Funktion hat der König?
Und wie bewegt sich denn ein Springer?
Vor solchen Fragen standen wir, die Mitglieder der AG Schulgarten und der AG Kunterbunt, als wir in der Stadtgalerie den Schachgroßmeister Sebastian Siebrecht trafen und von ihm gut gelaunt in das königliche Spiel eingeführt wurden. Nachdem wir mittels kleiner Geschichten alle Figuren kennengelernt hatten, wurde zunächst nur mit den Bauern gespielt. Ziel war es, als erster einen Bauern auf die andere Seite zu bringen, während der Gegner das verhindern wollte. Allmählich kamen immer mehr Figuren und Variationen hinzu, bis zum Schluss tatsächlich eine ganze "Ritterburg" entstand und eine komplette Partie Schach gespielt werden konnte. Sebastian Siebrecht spielte sogar gegen vier von uns gleichzeitig!
Sich zu konzentrieren, Geduld aufzubringen und zu kombinieren, hat hier richtig viel Spaß gemacht und die Zeit verging wie im Fluge. Am Ende waren wir uns alle einig: Schach ist wirklich ein faszinierendes Spiel. Ein großes Dankeschön an Sebastian Siebrecht und sein Team!
(Text: Regina Hölscher)
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Haus der Religionen und Tibet-Zentrum (2020)
In unserer multikulturellen Gesellschaft ist klar: Es gibt verschiedene Religionen. Jeder hat zwar zu der ein oder anderen Religion ein Bild vor Augen. Doch was ist eigentlich die Bahai-Religion? Um über diese und andere Religionen mehr in Erfahrung zu bringen, haben der 13er Religionskurs von Frau Quast sowie einige Freiwillige des Werte-und-Normen-Kurses am Donnerstag, den 6. Februar 2020, einen informativen Tag in Hannover verbracht.
Unser erstes Ziel war das Haus der Religionen: ein neutraler Raum, der keiner Weltreligion allein gehört. Dort stand die Erkundung von sechs verschiedenen Religionsgemeinschaften im Zentrum. Im "Haus der Religionen" werden die Weltreligionen so vorgestellt, wie sie im 21. Jahrhundert gelebt werden. Während wir in Kleingruppen die Religionen erarbeitet und vorgestellt haben, wurden wir von einer Religionspädagogin begleitet, die uns viele unserer Fragen beantwortete und uns motivierte, mal genauer über eine vielleicht noch fremde Religion nachzudenken. Das Haus steht dafür ein, das Friedenspotential der Religionen und Weltanschauungen zum Vorteil der Gesellschaft zu entfalten.
Nach diesem komprimierten, aber aufschlussreichen Überblick ging es weiter zum Tibet-Zentrum. Als wir in der Straße ankamen, fiel uns auf, dass schräg gegenüber des Tibet-Zentrums die Scientologen ihren Sitz haben. Daneben haben auch Bündnis 90/Die Grünen sowie die SPD und auch Drobs einen Standort. Mithin eine vielfältige Ansammlung in einer Straße!
Schon im Flur des Tibet-Zentrums hingen bunte Tücher. Die Räumlichkeiten hatten zwar etwas Fremdes, aber auch Heimliches und Gemütliches an sich. Wir wurden mit einem leckeren vegetarischen Mittagessen empfangen und haben mit einer Nonne zusammen gegessen, die uns nach einer kleinen Einführung in das Zentrum die Geschichte von Buddha und dem Buddhismus erzählte. Zudem gab es ein kleines Atelier, in dem eine Frau Bilder und kleine Plastiken von buddhistischen Göttern kreierte. Nach einer geführten Meditation war der spannende und aufschlussreiche Tag vorbei und jeder ging seines Weges.
Übrigens: Die Nonne hat uns – gerade weil wir Schüler sind – die Meditation ans Herz gelegt, da man mit ihrer Hilfe seine Konzentration und Aufnahmefähigkeit steigern kann. Also bei Schulstress oder beim Lernen für Klassenarbeiten und Klausuren einfach mal durchatmen und eine kleine Meditation in Betracht ziehen ...
(Text: Leocardia K.)
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Gedenkstätte Bergen-Belsen (2019)
Am Dienstag, dem 1. Oktober 2019, besuchte der gesamte 10. Jahrgang der Elisabeth-Belling-Gesamtschule die Gedenkstätte Bergen-Belsen (nördlich von Celle gelegen). Wochen zuvor hat die Klasse 10c am sog. Namensziegel-Projekt, das in Kooperation mit dem Volksbund Kriegsgräberfürsorge e.V. stattfand, teilgenommen. Dabei wurden in der Schule Tontafeln hergestellt, um russischen Kriegsgefangenen, die anonym in Massengräbern verscharrt wurden, ihren Namen zurückzugeben. Als erstes haben wir den Ton geschnitten, so dass jede/r aus unserer Klasse eine eigene Tafel herstellen konnte. Dann musste jede/r den Ton in die richtige Form bringen. Dazu haben wir ein Nudelholz verwendet. Schließlich – als die Tontafeln fertig waren – haben wir noch die Namen und Daten der russischen Kriegsgefangenen, die im Konzentrationslager (KZ) gestorben sind, auf die Tontafeln geschrieben. Die Namen und Daten konnten wir über alte Dokumente des KZ Bergen-Belsen herausfinden.
Als wir in Bergen-Belsen bei regnerischem Wetter ankamen, haben wir uns zunächst die Gedenkstätte, welche auch gleichzeitig ein jüdischer Friedhof ist, angeschaut und einiges über den damaligen Ablauf im KZ erfahren. Wir konnten sogar den Gedenkstein von Margot und Anne Frank sehen. Außerdem bekamen wir im Dokumentationszentrum anhand von Fotos und Interviews von ehemaligen Insassen einen Einblick in das grausame Geschehen in Bergen-Belsen.
Anschließend fuhren wir zum Soldatenfriedhof der russischen Kriegsgefangen, welcher nicht weit von der Gedenkstätte Bergen-Belsen entfernt liegt. Dort wurden wir von einem ehrenamtlich engagierten Guide, nämlich Frau von Meding, herumgeführt. Zum Abschluss legten wir unsere Tontafeln bei einer Zeremonie nieder und gedachten still der toten russischen Soldaten.
(Text: Philip B., Max-Anton D., Laura K. und Adanna O.)
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Sprengel-Museum in Hannover (2018)
Nachklänge zum Projekttag "Kunst und Musik im Nationalsozialismus": Am Mittwoch machte sich der Deutsch-E-Kurs von Herrn Horlitz auf nach Hannover ins Sprengel-Museum, um die Werke der behandelten Künstler live und in Farbe kennenzulernen. Hier befindet sich eine der bedeutendsten Kunstsammlungen Deutschlands.
Abstraktion, schreiende Farben, neue Blicke auf die Welt – unsere Museumspädagoginnen Celine und Theresia öffneten uns die Augen dafür, mit welchen Techniken Künstler im frühen 20. Jahrhundert experimentierten und welche neuen Möglichkeiten künstlerischen Schaffens sich daraus ergaben. Dass Individualität, freier Ausdruck oder auch die Darstellungen von Albtraum, Leid und Schrecken den Nazis nicht in den Kram passten, wurde einmal mehr deutlich. Künstler wurden ermordet, ins Exil getrieben oder anderweitig mundtot gemacht.
Wir liefen auf den Spuren großer Künstler wie Pablo Picasso, Otto Dix, Emil Nolde und Max Ernst, skizzierten und stellten unseren Mitschülern die Werke in einer Art kunstgeschichtlichen Science Slam vor. Da hängt sie einfach, die große Kunst – dass man für die "Trois femmes" von Picasso schlappe 60 Millionen Euro hinblättern müsste, fand der eine oder andere doch ziemlich beeindruckend. Wir machten es uns auf dem Boden bequem, skizzierten, überlegten und schauten sehr genau hin. Nach unserer Rallye hatten wir Zeit, uns selbst ein wenig künstlerisch auszutoben, und experimentierten in der Werkstatt des Sprengel-Museums mit den Inspirationen, die wir aus der Ausstellung mitgenommen hatten. Wüste Farben, spontaner Ausdruck, wildes Gepinsel.
Abschließend besuchten wir noch die Sonderausstellung der Wiener Künstlerin Florentina Pakosta, deren vielfältiges Werk – riesige, meisterhafte Portraits, Farbkompositionen und hinreißend komisch-absurde Drucke – bei uns ebenso vielfältige Reaktionen zwischen Lachen, Staunen und Erschütterung hervorrief.
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Liederfest "Klasse! Wir singen!" in Hannover (2018)
Am Sonntag, den 22. April 2018, war es endlich so weit! Um 8:15 Uhr trafen sich die Schülerinnen und Schüler des fünften Jahrganges, um mit ihren Klassenlehrerinnen und Klassenlehrern nach Hannover zum Liederfest "Klasse! Wir singen!" zu fahren. Bei herrlichem Sonnenschein und voller Vorfreude auf die bevorstehenden Ereignisse startete der Jahrgang mit einheitlich weißen T-Shirts gekleidet in den Tag. Mit einem Lied auf den Lippen verging die Busfahrt nach Hannover wie im Flug.
Unter der Leitung von Herrn Münden sangen 4.500 Schülerinnen und Schüler aus der Region Hannover in der TUI-Arena Lieder, die sie im Musikunterricht einstudiert hatten. Das Portfolio reichte von über 700 Jahre alten Volksliedern bis zu zeitgenössischen Songs, die die Schülerinnen und Schüler gemeinsam vortrugen. Neben dieser bunten Liedervielfalt sorgten die einstudierten Choreographien für ein abwechslungsreiches und stimmungsvolles Programm, welches nicht nur die Schülerinnen und Schüler, sondern auch die zahlreich angereisten Eltern begeisterte. Bei vielen hinterließ nicht nur das gemeinsame Singen, sondern auch die engagierte Band einen nachhaltigen Eindruck, so dass die eineinhalbstündige Veranstaltung sehr kurzweilig für alle Beteiligten verlief. Mit all diesen Eindrücken im Herzen ging es auf die Rückfahrt nach Hameln.
Ein ganz besonderer Dank für diesen erlebnisreichen Tag gilt unserer Musiklehrerin Frau Knuth. Sie studierte nicht nur über mehrere Wochen die Lieder und Choreographien mit den Klassen des 5. Jahrgangs ein, sondern organisierte auch die Tagesfahrt nach Hannover. Ohne ihr Engagement wäre ein so beeindruckender Tag für alle Beteiligten nicht möglich gewesen. Nochmals vielen Dank!